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Ich habe schon gedacht: Wie kann ich so eine Scheiße spielen.

von bankdruecker 31. Oktober 2019, 19:38

Die wohl ehrlichsten Worte für ein Spiel auf einem Niveau, welches das Prädikat Fußballspiel lange nicht verdient hat. Es hätte Eintrittsgeld zurückgeben müssen für alle Zuschauer und noch eine Bratwurst oder ein Getränk auf’s Haus. Mehr als eine Entschuldigung kann man nicht erwarten, selbst wenn Die Tabellenkinder gegeneinander spielen. Obwohl es soll ja Leute geben, die es mögen gedemütigt, erniedrigt und geschlagen zu werden. Dafür wird sogar Geld bezahlt, so auch an diesem Spieltag im SM-Studio des SVH, nur das man öffentlich und nicht im Darkroom oder Domina-Zimmer vorgeführt wurde. Ich lade Sie nun zu den 90 Minutes of Hanstedt ein, welche 50 Shades of Grey erblassen lassen.

Die elf Prügelknaben des SV Hanstedt nahmen ihre Duldungsstarre auf dem Platz wie folgt auf. Im Tor stand mit Ballknebel im Mund Bandholz, davor in einer Reihe angekettet waren Kath, Brandt, Rupprecht (c) und Weuste. Das Lustzentrum sollten Piehl, Voit, Kirchmann, Hamp und Hackhe bearbeiten lassen, während sich an der Spitze Bremer erniedrigen lassen sollte. Auf der Stillentreppe und in Wartestellung saßen Kläke, Murawski, Zinn, Kocka und Hamann. Mit der Darbietung war der Master of Schiedsrichtering Wilhelm betraut.

Beim Anblick dieser Tatsachen, dass sich hier zwei Mannschaften präsentierten, die man getrost als sichere Punktelieferanten bezeichnen kann, kam das Spiel schnell in Fahrt. Der SVH zeigte sich in guter englischer Kick-and-Rush Methode, weite Bälle, schlechtes Kurzpassspiel und in wenig körperlicher Präsenz, so wie man sich einen echten Sklaven wünscht. Die Gäste aus Lüneburg fanden auch schnell ihre Stärken im Rahmen der Verbalerotik bzw. Erniedrigung des eigenen Mitspielers durch Beleidigung. Dies war schon

nach fünf Spielminuten erkennbar als die Gäste eine gute Freistoßposition teamintern und besonders fachlich ausdiskutierten. Dieser Versuch endete dann in den Armen von Bandholz, der recht dankbar war sich erstmals auszeichnen zu können. Auf Seiten der Gäste gab es einen wirklich prallen Spielmotor, mit dem Namen Nasser Omar. Ein wahrer Techniker am Ball, guter Körperfülle und sicherlich auch kein Kostverächter. So schaffte er sich im Stile einer dicken Ballerina tänzerisch leicht nach einer guten Viertelstunde den Weg zum Hanstedter Strafraum durch vier Mann frei, bekam jedoch vor dem vielleicht ersten Höhepunkt der Partie Nervenflattern, sodass er den Ball neben das Tor setzte. Doch Aufmunterung war nicht angebracht und er wurde mannschaftstechnisch durchbeleidigt. Der SVH hatte bis dato sich eher mit Fehlpässen am Spiel beteiligt, doch Weuste wollte dies ändern. Mit einer ersten ansehnlichen Kombination über ihn, Piehl und Kirchmann gelang der SVH zu seinem ersten Abschluss, den

Kirchmann über das Gästetor setzte. Doch dieses Strohfeuer flammte gar nicht erst auf, da man sich dem spielerischen Niveau der Gäste anpasste als guter Hausherr. So war es besonders die rechte Seite des SVH, die vermehrt durch den Kakao gezogen wurde. Hamp und Kath wurden häufig ausgetanzt, die Mitte bekam oft die präsentere Übermacht und spielerische Übergewicht der Gäste zu spüren. Zur (Bundes)-Wehr setzte sich Piehl, der dankenswerter Weise dafür auch noch verwarnt wurde. Doch auf grausame Art und Weise wurde das Spiel dadurch nicht besser, sondern noch schlechter. Lange Bälle wurden vermehrt über die Außen oder in die einsame Spitze geschlagen, die entweder viel zu weit oder schlecht verarbeitet wurden. Der neutrale Beobachter hätte sich sicher etwas Besseres an diesem Sonntag vorstellen können. So verlief die erste Halbzeit ohne weitere Höhepunkte und konnte durch den gut leitenden Schiedsrichter Wilhelm abgepfiffen werden.

In der Halbzeit nahm der SVH Wechsel vor, so dass Voit und Kirchmann in der Kabine blieben und durch Zinn und Hamann ersetzt wurden. Auch die Gäste zeigten eine Änderung als sie aus der Kabine kamen. Bergmann rückte vom Tor in den Sturm vor und dort nahm Saberi Platz. Ein kalkulierter Positionswechsel

wie sich im Laufe der zweiten Halbzeit herausstellen sollte, da nun mehr Gefahr ausgestrahlt werden sollte im Gästespiel. Spürbar motivierte und druckvoller gingen die Gäste der LSK-Reserve in die zweite Hälfte, besonders in der Gestalt von Bergmann. Er forderte Bälle, ging in Zweikämpfe und öffnete den Gäste Räume. Der SVH hingegen zeigte sein Gesicht, was man aus dem bisherigen Saisonverlauf kennt. Wenige Ideen im Spielaufbau und die Angst den Ball am Fuß zu haben. In der Defensive war es Rupprecht, der sich immer aufbäumte, Anspieler und das Spiel nach vorne suchte. Doch nach solch einem Versuch das Spiel auf das gegnerische Tor zu forcieren, eroberte die dicke Ballerina auf Seiten der Gäste den Ball, spielte die Außen an und der  es wurde gefährlich. Der Ball flipperte im Hanstedter Sechzehner umher, kein Spieler des SVH konnte entscheidend klären bis sich dann Bergmann ein Herz fasste und das Spielgerät zum 0:1 ins Tor stocherte. Die gespielten 70 Minuten zeigten eindeutig wie es um den SVH bestellt ist, dass sogar ein wirklich harmloser Gegner solche Geschenke nutzen kann. Am Ehrgeiz gepackt versuchte der

SVH sich der drohenden Blamage zu entgehen und es passierte tatsächlich etwas. Spielerisch bot der SVH nun die Stirn und kam über die linke Seite gefährlich an den Gästestrafraum. Es war Weuste, der sich in einem Solo gegen drei Gegenspieler durchsetzte und einfach mal auf den Kasten schoss – 1:1 in der 71.Spielminute. Hoffnung keimte auf, dass der SVH das Fußballspielen doch nicht aufgegeben oder gar ganz eingestellt hat. Doch dieses kurze Gefühl der Hoffnung war nicht von langer Dauer, da sich die Gäste besser verkauften als manch eine Dame an den Sülzwiesen. Auch die Emotion fand ins Spiel zurück, so ging Hackhe beherzt in einen Zweikampf im eigenen Strafraum und wurde unsanft gestoppt. Pressschlag der Güteklasse A, Situation bereinigt und sich nicht verletzt. Die Reaktion im Stile eines Mark van Bommel kam hervor, er giftet den Gegenspieler an und versuchte das Team mitzureißen. Leider sehr kurzweilig, da Acar in der 75.Spielminute den erneuten Führungstreffer der Gäste markierte. Wieder ein Flipperball im Strafraum des SVH und Bandholz musste erneut hinter sich greifen. Das Spiel bewegte sich auf ganz dünnem Eis, sowohl fußballerisch als auch vom Spielstand. Bis in die Schlussminuten schafften es beide Mannschaften immer wieder sich aus dem Gewühle im Mittelfeld Chancen zu erarbeiten. Einen Konter der Gäste in der 89.Spielminute vollendete Nyaywera zum 1:3, der Vorentscheidung für diesen schlechten 1.Kreisklasse-Kick. Allerdings war es noch nicht genug, so bekamen die Gäste in der Nachspielzeit einen Freistoß zugesprochen aus einer guten Position. Die 4 Mann-Mauer des SVH wurde gestellt, die übliche Schützendiskussion wurde abgehalten. Der Pfiff ertönte, die Mauer fiel auseinander und der wirklich schlecht ausgeführte Freistoß von Maatouk landete im Tor. 1:4 und Spielschluss.

Der SVH präsentierte sich wirklich in erschreckender Form und macht wirklich keinen Grund zur Hoffnung am nächsten Spieltag den Tabellenzweiten aus Gellersen ärgern zu können.Doch im Kreisklassenfußball ist nichts unmöglich und im Sinn auf eine Besserung sehen wir uns am nächsten Sonntag wieder am Platz.

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