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Wir kamen vom Regen unter Umgehung der Traufe direkt in die Scheiße

von bankdruecker 14. August 2011, 21:07

Es ist Mitte August, der 2.Spieltag der Kreisliga steht an, wir haben unser erstes Heimspiel und einen hochkarätigen Gast und Aufstiegsaspiranten für diese Saison, den FC Oldenstadt. Den Rahmen hätte nur noch das perfekte Sommerwetter im August schließen müssen, doch es war eher wie das Wetter zum Volkstrauertag, es regnete aus einem Guss.

Es kamen Erinnerungen hoch an das Spiel Deutschland gegen Polen bei der WM 1974 in Frankfurt, allerdings nicht so heftig, aber dennoch um schon reichlich Vergleiche zum Wasserball ziehen zu können. Ich war hingegen sehr zufrieden mit meiner Position auf der überdachten Heimbank, die ich heute vorstellen und benoten werde.

DSC00094Ich war gute zwei Meter vom Spielfeldrand entfernt und man sitzt je nach Spielrichtung zwei Meter in der rechten Spielhälfte, was die Sicht etwas beeinträchtigt. Es sind circa 80% des Spielfeldes einsehbar und für aktive Betrachter sogar komplett, wenn man sich bewegt. Ein tolles Element dieser Einwechselbank ist die Beschriftung für Heim- und Gastmannschaft, die ein schnelles zurechtfinden für die jeweiligen Ersatzspieler ermöglicht.

Jedoch sollten diese nicht einen unbedingten Komfort, dieser in braunem Holz gehaltenen Hütte, erwarten, da vier normale Holzlatten die Sitzfläche bilden und es einen sehr stark an ein Toilette auf dem Campingplatz erinnert. Platz hingegen findet man dort wie auch in Holdenstedt mit mindestens 5 Spielern. Der Boden besteht aus zwei Reihen Gehwegplatten und bietet trockene Füße und guten Stand, so dass auch Spieler ab 1,90m gut und gerne sich hinstellen könnten. Einziges Manko ist die große Vielfalt an gewebten Spinnennetzen im gesamten Innenraum und Stützbalken, es hat etwas von Indiana Jones auf der Suche nach dem Heiligen Gral in einer Höhle. Tierschützer würde dies sicherlich erfreuen und uns zu einem ökologischen Verein erklären, doch auch ein Vogelnest gehört nicht in oder an eine Einwechselbank, gravierender noch schon erst recht nicht in die der Heimmannschaft.DSC00096

Positiv zu erwähnen ist die zu erweiternde Bank des Gastgebers, die durch eine zusätzliche Bank gewährleistet wird und somit auch eine komplette Spielfeldübersicht bietet. Zur Sauberkeit sei noch gesagt, dass es durchaus Steigerungsbedarf gibt, denn Zigarettenstummel, abgerissenes Tapeband und einiges an Wildwuchs unter der Bank. Zur Bank selber sei noch gesagt, dass durch die Außenwände der Kontakt zu den Fans verlorengeht, was nicht immer unbedingt von Nachteil ist. So werden die Punkte wie folgt verteilt:

Standort:         3 von 5            Besonderheiten:         Bei Regen kann man Wattwanderungen

Eindruck:        2,5 von 5                                            oder den Angelköderverkauf von

Geräumigkeit: 4,5 von 5                                            Würmern anbieten. Allerdings lassen sich

Sicht:              3 von 5                                               auch ärztliche und physiotherapeutische

                                                                                  Behandlungen durchführen auf der Bank.

DSC00100DSC00099

Und nun zum Wasserstands-/Wetter- bzw. Spielbericht vom Spiel SV Hanstedt gegen FC Oldenstadt.

Als Vorspiel zu dieser Kreisligapartie gab es ein Freundschaftsspiel der Zweiten Herren gegen die zweite Mannschaft aus Wriedel, was jedoch mit 1:5 verloren wurde und den schon sehr nassen und tiefen Boden einiges abverlangte.

Pünktlich zum Anstoß öffnete Petrus noch einmal richtig die Schleusen und ermöglichte den folgenden Spielern das Erreichen des Freischwimmers: Im Tor schwamm Bremer, davor tauchten und plantschten Wehrmann, Helberg (c) und Bendlin, als Synchronschwimmer im Freiwasser bewarben sich D. Weuste, Palesch, Sommerfeld, Icks und Waweru, während sich beim Ringetauchen im 3m-Becken März und T. Weuste gefordert fühlten. Als Baywatch am Spielfeldrand betätigten sich Yaskulka, Herrmann, Schorling und ich, der schon eine mäßige 45-minütige Seepferdchenprüfung erbracht hatte.

Der zuständige Bademeister, der ohne Helfer erschienen war, erkor Schorling sogar zum David Hasselhoff, dem Schorling um nichts nachsteht am Glas, des Beckenrandes. Die ersten fünf Minuten nach Eröffnung der Badesaison brach ein Sturmlauf von gegnerischen Angriffswellen über uns herein, doch Bremer stand wie der Fels in der Brandung.DSC00098

Danach wurde das Spiel immer offener und es kam zu einem fast gleichwertigen Schlagabtausch, wobei der Druck und Chancenverteilung sich eher auf die Gästeseite neigte. Doch immer wieder kam es zu vereinzelten Nadelstichen des SVH, die präzise und gut herausgespielt wurden. Ein Opfer des widrigen Wetters war Palesch, der durch Herrmann in der  6. Minute ersetzt wurde.

Mit dem nötigen Kampf und Biss schwamm sich die Hanstedt in neuer Formation frei und kam so auch zu mehreren Chancen. Der auf der Außenbahn spielende Waweru stach besonders hervor, da er immer wieder alleine auf den Torwart zulaufen konnte und Gefahr wie der weiße Hai ausstrahlte, wobei ihm da doch der nötige Biss fehlte. Auch die Schüsse aus der zweiten Reihe waren wie Signalleuchten im Sturm. Doch auch der starke Gast aus Oldenstadt macht immer wieder durch schnelle Angriffe von sich reden, wobei ein Spieler hervorstach, es war Andreas Gotwich. Mit guter Ballbeherrschung und klasse Pässen erschwerte er der Hanstedter Abwehr den Arbeitstag. So sah der Spielverlauf zwischen der 15. Minute und 35. Minute aus und es sollten noch einige bahnbrechende Dinge passieren.

In der 35. Minute herrschte auf einmal die Meuterei auf der Bounty, doch Wehrmann ließ niemanden von der Planke springen und wollte nicht untergehen. Er klärte die brenzlige Situation in Captain Morgan Manier, einer der mal was für‘s Team wegsteckt.

Der Gipfel war das Gespräch am Spielfeldrand zwischen Icks und Waweru, die sich um die Ausführung eines Einwurfes stritten, wobei Waweru seinen Standpunkt deutlich machte „Ich darf hier nicht weg“ und somit sich die Fronten klärten. Die letzten fünf Minuten vor der Halbzeit drückte der SVH nochmal und wurde auch belohnt. Nach einer Ecke für Oldenstadt gelangte der Ball zu Sommerfeld, der drei Mann aussteigen ließ und einen klasse Pass auf Icks spielte und das Tor dadurch einleitete. Die Hereingabe von Icks schloss Waweru mustergültig ab und so zappelte der Ball wie ein Fisch im Netz und somit ging es mit 1:0 in die Halbzeit.

DSC00095Zur Unterhaltung in der Halbzeit trugen zwei Personen bei, einmal Seehund Schorling, der zeigen konnte wie toll er den Ball balancieren kann. Als Belohnung gab es leider nichts, wobei ein Besuch im Otterpark in Hankensbüttel angemessen scheint und desweitern der Kurzauftritt, der einer Slapstickeinlage gleich kam von Kevin M.. Auf der Suche nach seinen Zigaretten erspähte der kontaktfreudige und allseits beliebte Fußballfachmann eine neue Kontaktstelle in Form von Yaskulka, der wohl völlig überrascht schien und die Worte „Hallo, ich bin der Kevin“ mit anschließendem Handeschütteln eher als schlechte Anmache erlebte und kopfschüttelnd kommentierte.

Das Wetter wurde auch zur zweiten Halbzeit nicht besser und die Stimmung auf der Bank passte sich dem Wetter an. Es wurde wieder alles trist und grau. Einfach Scheißwetter und nach 49. Minuten schauten wir alle aus der Wäsche als nämlich Gotwich zum 1:1 ausglich. Tristes pur! Nun hatte Gotwich Narrenfreiheit und spielte 10 Minuten richtig stark auf, aber dennoch einen schweren Stand gegen Bendlin hatte. Es war ein Mannschaftsgefühl und -gefüge zu erkennen von einem Team, das nicht baden gehen wollte. Bis zur 60. Minute ging dies auch ohne größere Probleme und durch den starken Rückhalt Bremers.

Doch einer wollte es unbedingt wissen, es war Waweru, der in der 61. Minute die Abwehr des FC Oldenstadt austanzte und anschließend wie Franzi van Almsick in der Opel-Werbung im Wasser verschwand. Die Chance vergeben und abgetaucht, so kann man es passend beschreiben. Nur kurz darauf rettete Wehrmann auf der Linie gegen Gotwich, der doch die eine oder andere Chance jetzt liegen ließ. Dann hieß es Kapitän von Bord in der 65. Minute als nämlich Helberg das Schiff verließ und Yaskulka ans Ruder durfte.DSC00101

Es schien alles in ruhige Gewässer gekommen zu sein und so plätscherte das Spiel vor sich hin mit einigen Chancen für beide Mannschaften. In der 79. Minute erfolgte der dritte Wechsel beim SVH als für den angeschlagenen Herrmann Schorling gebracht wurde. Ab dieser Minute sollte das Spiel noch einige hohe Wellen schlagen.

In der 82. Minute folgte die erste große Welle der Aufregung als Dreyer für Oldenstadt aus einer stark (und wohl durch Linienrichter bestätigte) abseitesverdächtiger Position zum 1:2 traf. Es brachen nun alle Dämme „Jetzt noch einmal alles!!!“ halte es von Trainer Palesch über den Platz und die Mannschaft nahm sich dies zu Herzen. Hektik, Kampf und klare Aktionen folgten, es wurden die Zweikämpfe verbissen geführt und sich so Chancen erarbeitet. T. Weuste in der 90. und Yaskulka mit einem Pfostenschuss in der 92. Minute zeigten nochmals, dass man sich zuhause nicht versenken lassen wollte. Doch schließlich erlitt man leichte Schräglage und musste sich mit 1:2 geschlagen geben. Oldenstadt kann sich glücklich schätzen nicht selber in Schräglage geraten zu sein.                          

Fazit von diesem Sonntag kann nur lauten, dass sich der SVH sehr gut verkauft und unglücklich verloren hat und sich eine klare Steigerung bemerkbar gemacht hat. Die 13 Punkte für die Bank sind sicherlich auch noch ausbaufähig und mit kleinen Handgriffen schnell zu holen. Punkte die sich auch der SVH auch bald holen wird mit solchen Leistungen wie heute, wenn es klappt schon beim Mitaufsteiger Böddenstedt nächsten Sonntag.

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