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Wir wollen uns von Spiel zu Spiel konzentrieren und die Tordifferenz verringern.

von bankdruecker 4. November 2019, 19:48

Eine klare Aussage vom alten Trainerfuchs Christoph Daum, der ja schließlich bekannt ist für seine detailierten Analysen und klaren Aussprachen. Mit dieser Marschroute wollte auch der SVH am 13.Spieltag der Reserve des TSV Gellersen trotzen, die sich es nicht nehmen lassen wollten drei Punkte aus der Fremde mitzunehmen. Die Ambitionen unterstrichen die Gäste schon dadurch, dass sie gefühlt mit einem 20er-Kader angereist waren und sich gut vorbereitet zeigten. Alleine das Warmmachen war eine Augenweide, denn es war durchweg Konzentration zu spüren, man nahm den Gegner SV Hanstedt wahr und auch ernst. Ebenso scheinen die Gäste ein besseres Geläuf gewohnt zu sein, so hatte man vor dem Anpfiff von der Bank zu hören bekommen, dass der Platz in Hanstedt viele Löcher aufzuweisen hat. Zum Glück des TSV kommen sie ja wahrscheinlich nur einmal in der Saison zu uns, ich hingegen muss jede zweite Woche auf diesem Grün spielen. Sollte sich jetzt ein GaLa-Bauer oder Greenkeeper angesprochen fühlen oder jemand über genügend Tagesfreizeit verfügen, ist er herzlich willkommen die Platzpflege zu übernehmen.

Die elf Zinnmänner wurden wie folgt auf dem Risiko-Feld im Hanstedter Forst aufgestellt: Die Insel des Tores und Strafraumes durfte Bremer verteidigen, die weitläufige Reihe davor wurde mit Hamann, Rupprecht, Hackhe (c) und Kath aufgestellt. In gewohnter Grenzabsicherung übernahmen die Defensivpositionen im Mittelfeld Voit und Piehl, die Außengarde wurde gebildet von Weuste und Bandholz. Den General Bergfrühling und Spielgestalter gab unser Senior-President Tuttas, während die erste Angriffsreihe und Gepäckmarschverweigerer Murawski darstellte. Als Reservisten hielten sich Zinn und Kläke bereit. Spielgerätverweigerer aus der SG Wriedel/Hanstedt und andere Altherren stehen noch bis heute zur Suche aus, die man gerne zur Unterstützung noch gehabt hätte. Die Aufgabenkarte des SVH war so einfach wie auch schwer, vernünftig verteidigen, spielerische Mängel durch Einsatz ausgleichen und den TSV vor eine schwere Aufgabe stellen.

Von der ersten Spielminute an war die Marschrichtung eigentlich ganz klar, es ging immer in die Richtung

des SVH-Tores. So zeigten die beiden schnellen Außenspieler der TSV-Reserve deutlich die Spielidee ihres Trainers Thielert für diese Partie auf. Pass, Klatsch und dann steil in die Lücke; bis zur Grundlinie und dann Pass in den Rückraum. Sollte diese Spielidee bei einem jungen Trainer eines Dosenvereins abgekupfert sein, muss man Thielert ein Lob aussprechen, gut aufgepasst in der Taktikanalyse des Aktuellen Sportstudios. So kam die TSV-Offensive immer gut vor das Bremer Tor, doch dieser Kampfgraben konnte noch nicht überrannt werden. Es dauerte bis zur 12.Spielminute als über die rechte Flanke des SVH ein sauber vorgetragener Angriff in einem bombastischen Abschluss auf die kurze Ecke des Bremer-Gehäuses endete. Als Einzelkämpfer gegen zwei Verteidiger vollendete Tietz mit einem beherzten Schuss zum 1:0. Eine Angriffswelle nach der anderen prallte auf die SVH-Abwehr, die sich selten spielerisch, aber auch nicht immer mit langen Bällen aus der Umklammerung befreien konnte. Die Vorstöße der Gäste waren immer gut vorgetragen, schnelles Passspiel, Flanke und der Torabschluss blieb dann überwiegend erfolglos. Bälle landeten neben dem Tor, gingen in die Arme von Bremer oder flogen über den Querbalken, diese Streuung erinnerte eher an das Ergebnis einer schlechten Feldküche bei einem Biwak – einfach Scheiße.

Die Gäste hätten deutlich höher führen können in der ersten halbe Stunde. So kam auch der beste Torschütze der Gäste Twesten zu guten Gelegenheiten, die aber nicht genutzt wurden, so bat er um das standrechtliche Anschießen seines Körpers, damit er auch das Tor treffen kann. Ulf Kirsten lässt grüßen, denn der wurde auch vorwiegend angeschossen, jedoch bekam Twesten in der 33.Spielminute seine Chance. An zwei Verteidigern und Torwart vorbei, hatte er die Chance auf 2:0 zu erhöhen, doch hatte das Kampfschwein Kath dem Torjäger noch etwas entgegen zusetzen. Den ersten Schuss wehrte er im Stile des verstorbenen Robert Enke ab, rechtes Knie abgeknickt zu Boden gesenkt. Die Situation war weiterhin brennzlich, denn den Abpraller erhielt Twesten zurück, schoss erneut auf das Tor und Kath agierte im Stile eines Handballtorwartes mit einer Fußabwehr auf Kopfhöhe. Siehe Darstellung oben! Diese Parade feierte er ebenso überschwänglich wie ein Andreas Wolff im DHB-Tor, doch der Ball war noch im Spiel und die Hintermannschaft des SVH wieder sortiert, sodass Bremer den erneuten Nachschuss abwehren konnte. Für Entlastung sorgte der SVH auch bis zur Halbzeit, so konnte man sich durch ein gutes Verschieben mit einem 0:1 in die Pause retten.

In der Halbzeit wurde Murawski durch Kläke ersetzt, denn neue Spieler und mehr Ausdauer brauchte der SVH. Ebenso eine Premiere für Kläke, der zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz zuhause kam. Die Gäste aus Gellersen waren auch von Beginn an der zweiten Halbzeit deutlich überlegender auf allen Ebenen, doch waren die Ergebnisse der Bemühungen sehr gering. Erst ein Spielführer musste seinen Kameraden zeigen wie man zu einem Sieg bzw. drei Punkten in Hanstedt kommen kann. In Spielminute 49 traf Notzke zum 0:2 nach einem gut vorgetragenen Angriff. Doch der SVH steckte nicht auf, spielte einfach seinen Möglichkeiten entsprechend weiter und lies nicht locker. So war es ein langer Ball von Rupprecht, den die TSV-Abwehr nicht richtig klären konnte und TSV-Torwart Ratschat ein bisschen überrascht war, doch am Spielgeschehen teilnehmen zu müssen - was schließlich zum Erfolg führte. Belagert von Tuttas und Kläke war der TSV-Schlussmann nicht sicher, ob er der Überzahl gewachsen sei und lies den Ball klatschen, Kläke nutzte seine Chance und schoss ins leere Tor zum 1:2 Anschlusstreffer. Der SVH musste jetzt nur noch 39 Minuten überstehen und man hätte einen sehr beachtlichen Erfolg feiern können, denn es war bis zu diesem Zeitpunkt von allen Mannschaftsteilen die beste Saisonleistung. So vergaben die Gäste Chance um Chance und diverse Spieler waren sichtlich entnervt. Bei Twesten gab es nichts neues, einfach kein Tor für ihn zu erzielen an diesem Spieltag, die Angriffsbemühungen des gesamten TSV standen unter keinem guten Stern.

Nicht jeder hielt dieser Belastung stand, was auch unter gewissen Umständen der physischen Konstitution geschuldet war. Der SVH verzeichnete den Ausfall von Rupprecht, der durch Murawski ersetzt wurde, und Piehl den Platz in der Abwehr übernahm. Die Angriffswellen des TSV hörten einfach nicht auf. Und es kam das, was kommen musste. Es kam ein guter Ball hinter die SVH-Abwehr, Bremer musste seinen Kasten verlassen und geriet im Zweikampf mit dem Angreifer außer Tritt. Er stolperte und fiel sehr unglücklich zu Boden und mit der Hand auf den Ball. Es waren 85.Minuten gespielt, Verwarnung für den SVH-Keeper und Freistoß für die Gäste. Den Klärungsversuch von Hackhe per Kopf bekam Harms vor die Füße und erzielte das 1:3. Die Messe war gelesen und der SVH fiel in sein altes Muster zurück, kein Teamgedanke mehr und das Wahren des Gesichtes, was man bei dieser Leistung sicherlich neidlos anerkannt hätte. Doch eine überschätztes Dribbling im Mittelfeld nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff, leitet einen Konter ein, den Rybakowski zum 1:4 abschloss. Der endgültige Genickbruch einer kämpfenden SVH-Truppe, dies sich wirklich gut verkauft hatte und es sollte noch nicht Schluss sein. Ein individueller Fehler der Abwehr ermöglichte den Gästen in der Nachspielzeit noch eine Torchance, die zuerst gut abgewehrt wurde, doch Splinter kannte keine Gnade, er netzte zum 1:5 in der 92.Minute ein. 

Was noch zu erwähnen sei zu dieser Partie, war die gute Leitung durch Big Lebowski als Offizieller und das Twesten es nicht schaffte sein Torekonto höher zuschrauben und in der 82.Spielminute ausgewechselt wurde. Doch muss man der Mannschaft des TSV neidlos anerkennen, sie spielen einen guten Fußball und stehen mit Recht in Lauerposition auf einen Aufstiegsplatz. Dem SVH muss man zugute halten, dass sie sich jede Woche auf ein Neues dem Wettkampf stellen und es schaffen den Gegner vor eine gewisse Herausforderung zu stellen. Kopf hoch und weiter so, dann schafft es der SVH sich auch wieder zu belohnen mit einem Punkt oder mehr als nur einem Treffer. Vielleicht ja schon am kommenden Sonntag gegen die Reserve des MTV Treubund Lüneburg. Man sieht sich am Platz.

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