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Das hätte in der Türkei passieren dürfen, aber nicht in der zivilisierten Welt.

von bankdruecker 1. September 2012, 14:15

Dieser Kommentar von Toni Schumacher ist auf der einen Seite provokant, aber auch sehr aussagekräftig und zeigt genau die Widersprüche von Kulturen im Ansatz. Wobei Rheinländer ja schon manchmal entrückte Weltansichten haben, doch jetzt zum Wesentlichen – Fußball, Tore und endlich mal positive Berichte.

 

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga erwartet den SV Hanstedt nun nicht mehr die großen Hausnummern wie Oldenstadt, Eddelstorf oder so schöne Derby-Erfahrungen wie gegen Wriedel, sondern jetzt kommen Gegner wie die Reservemannschaften von Oldenstadt, der SV Jelmstorf oder gallische Dörfer wie Gerdau. Die Spanne zwischen Genie und Wahnsinn ist in dieser Liga um einiges größer als bodenständige und konstante Leistungen, die in der Kreisliga eine Grundvoraussetzung sind. Und am ersten Spieltag erwartete uns so eine Neuheit, der SVH musste zum Aufsteiger TSV Bienenbüttel II.

 Tja, was soll man nur zu so einem Saisonauftakt schreiben.............. Diesen Gegner sollte man nicht unterschätzen? Das sollte ein guter Saisonstart mit einem Sieg werden? Spielerisch und läuferisch ist der SVH gut aufgestellt? Und dann entdeckte ich diese Aussage von Toni Schumacher, die nun wirklich alles erklärt wie dieses Spiel in Bienenbüttel verlaufen ist.

 

Unser Trainer stellte unser Team wie folgt auf um uns bei der Hitzeschlacht, die jeweils nach 25 Minuten Spielzeit für eine Trinkpause unterbrochen wurde, wie folgt auf: Das Tor und den einzigen Schattenplatz unter der Latte bekam Bremer, die Abwehr bestand aus Pole, Wehrmann, Schorling und Bendlin, während sich Tammo und A.Palesch(c) im Schweise ihres Angesichts auf der Sechserposition arbeiteten, im offensiven Bereich sollten D.Weuste, Voigt und T.Weuste der gegnerischen Defensive einheizen. Der Sturm würde besetzt mit Witt, der noch einige Ausfallerscheinungen nachwies die wahrscheinlich auf eine Beachparty zurückzuführen sind. Auf der Sonnenbank saßen Emmermann, Frahm und ich.

 

Nur eine Minute war gespielt und unser Team schien noch völlig begeistert zu sein, dass man auch bei klasse Sonnenschein und brütender Hitze Fußball spielen kann und so geschah es einfach mal, dass sich der Gegner ein Herz fasste und der erste Schuss auf's Tor auch direkt passte. F.Hoffmann war der Torschütze für den Aufsteiger und brachte somit sein Team mit 1:0 in Führung. Eigentlich davon aufgerüttelt, sollte der SVH sich nun auf seine Stärken besinnen, allerdings waren es nur vereinzelte Lebenszeichen und so dauerte es auch nicht lange bis Voloder das Leder über die Linie zum 2:0 in der 10.Spielminute schob, jedoch ging diesem Gegentreffer ein gravierender Fehler von Schorling aus, der sich wohl eher an der Cocktailbar sitzen sah mit einem Swimmingpool in der Hand als auf dem Spielfeld. Like ice in the sunshine“ wurde mal ein Erfrischungsprodukt besungen und so schmelzten wir auch dahin. Ohne jede Dynamik und einem herrlichen Fehlpassfestival, welches Trainer und Betreuer zu hitzigen Diskussionen anfachte, unterbrach der Schiedsrichter die Partie zum ersten Mal für eine kurze Trinkpause. Hier wurde dann auch gleich der erste Wechsel beim SVH vorgenommen und zwar verließ Witt den Platz und Sunnyboy Emmermann nahm dessen Platz ein.

 

Belebt durch diesen Wechsel nach 25 Minuten, bekam die SVH-Offensive nochmal neuen Schwung und zeigte nun doch einmal seine Klasse. Emmermann wurde wunderbar von Voigt in die Gasse geschickt und scheiterte am Pfosten und so passierte das, was passieren musste. Ein schon im Aus gewesener Ball wird zurück ins Spiel gebracht, Verteidigung und Torwart reagieren nicht schnell genug und Lewin bügsiert den Ball per Hand ins Tor. 32 Minuten waren gespielt, der Spielstand bis dato nur interessant für den Gastgeber – 3:0. Doch davon nicht beeindruckt versuchte auch Bendlin die Offensivbemühungen des SVH weiterhin nach vorne zu tragen. Nach einem guten Spielzug über seine Seite und der Passgenauigkeit von Voigt und Palesch vergab auch er die Chance auf ein Tor und so wehrte der Keeper seinen Schuss ins lange Eck ab. Doch vergeblich blieben die Bemühungen des SVH nicht, denn in der 45.Minute erhielt man einen Strafstoß nach Foul an Emmermann, der wie eine Möwe ins seichte Wasser glitt, wobei Möwen nicht die Sorgen bei der Landung haben, ob sie danach noch immer gut aussehen. Den Strafstoß verwandelte D.Weuste souverän zum Halbzeitstand von 3:1.

 

In der Halbzeit schien der Trainer die richtigen Worte gefunden zu haben um uns zu motivieren, denn die Mannschaft war willig das Spiel zu drehen und zumindest einen Punkt aus der zentralafrikanischen Steppe Bienenbüttel mitzunehmen. Es war immer wieder Emmermann, der sich mit guten Chancen auszeichnete, wobei andere Spieler enttäuschten, doch kämpferisch an ihre Grenze gingen. Nur leider wurde dieser Einsatz nicht belohnt und so unterbrach der Schiedsrichter erneut das Spiel und gab den Spielern die Gelegenheit sich zu erfrischen und zu sammeln für die letzten 20 Spielminuten. Diese letzten Minuten im Spiel sollten sich als noch sehr brisant herausstellen.

So ging es nach dem Wiederanpfiff nur in eine Richtung und zwar auf das Bienenbüttler Tor und es lag was in der Luft. Und das war nicht unbedingt der Geruch der Grillwürste oder vielleicht die Hoffnung auf ein Hitzegewitter, es war der Anschlusstreffer für den SVH. Nach einem weiten Einwurf köpfte Voigt für den Torwart völlig überraschend ins kurze Eck und so stand es 3:2 nach 72 Spielminuten. Die spielerischen Mittel, die Bienenbüttel vorzuweisen hatte, waren ebenso simpel wie effektiv zum Leidwesen des Trainers und des Spielstandes. So schlug der TSV meist nur lange Bälle in der Hoffnung, dass der Sturm den Ball annehmen und verwerten konnte. So auch in der 81.Spielminute als einer dieser Bälle durchkam und Schorling, der ohnehin nicht einen Sahnetag erwischt hatte, zu einer Grätsche ansetzte.....

Hierzu ein kleines Ratespiel für die LeserInnen meines Blogs. Was wird passieren?

A) Schorling erreicht mit der Grätsche den Ball und klärt die Situation

B) Schorling verletzt sich bei der Grätsche

C) Schorling klärt die Aktion, aber der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter oder

D) Schorling segelt vorbei und haut Wehrmann um.

Zu gewinnen gibt es wie letzte Saison auch nur wenig oder besser gesagt gar nichts und so bleibt die Auflösung auch hier sehr schlicht. Es ist Antwort C, denn Schorling klärt den Ball und gräbt dabei fleißig den Platz um. Das Foulspiel war deutlich außerhalb des Sechzehners, jedoch konnte der Schiedsrichter aus dem Mittelkreis und wegen des starken Sonnenscheins nicht genau abschätzen, ob der Tatort inner- oder außerhalb lag und zeigte auf den Punkt. Sonnenstich? Vielleicht! Den fälligen Strafstoß verwandelte Wulf zum 4:2 und brach somit die Moral der Hanstedter, während Bendlin sich aufgrund dieser Entscheidung mit diplomatischen Gesten und Worten verständigen wollte um zu erklären, dass die Aktion außerhalb des Sechzehners war. Ohne Worte und mit deutlicher Gestik und zwar gelb-rot schickte er Bendlin vom Feld. Und jeder der jetzt glaubt, dass Bendlin sich ausfallend äußerte, liegt falsch. Und nun nochmal die Frage: Sonnenstich? Eindeutig!

Nach diesem Platzverweis reagierte der Trainer und stellte nochmal um, so brachte er Frahm für T.Weuste und setzte Tammo in die Abwehr. Bis kurz vor Ende des Spiels schien das Ergebnis 4:2 zu heißen und so schaltete die Hintermannschaft des SVH ab, wobei Bremer doch noch einiges an Arbeit bekam. Viele 1-gegen-1 Situationen löste er soverän und hielt das Ergebnis noch erträglich, aber nur bis zur 90.Minute als Franz völlig alleine vor ihm auftauchte und zum 5:2 traf. Und zur Krönung setzte Franz sich noch die Krone auf und traf noch zum 6:2 in der 94.Spielminute, wobei dabei Bremer die Narrenkappe trug. Getreu dem Motto „Der ist weg“ wollte Bremer den Ball am Tor vorbeirollen lassen, jedoch passte das Leder grausamer Weise genau ins untere Eck und wäre durchaus haltbar gewesen.

Das Spiel war aus und die Ernüchterung groß, was bleibt ist die Aussage von Toni Schumacher, die das Wetter und den Fußball an diesem Sonntag beschreibt. Wollen wir hoffen, dass dies der Weckruf zur richtigen Zeit ist und man am nächsten Sonntag zuhause gegen Gerdau die ersten drei Punkte in der noch jungen Saison holt.

 

Und nun noch zur Bewertung der Einwechselbank, die auch weiterhin ein Bestandteil der Berichte sein wird. Die Bank befindet sich auf der Höhe der Mittellinie und ist wunderbar überdacht und man ist optimal vor Regen geschützt, allerdings ist bei super Sonnenschein auch hier kein Flecken Schatten zu finden. Im wahrsten Sinne ist hier auf dieser Bank Licht und Schatten zu finden, wobei die Sicht wirklich über das komplette Spielfeld geht und es eine Coaching-Zone gibt, die für die 1.Kreisklasse wohl wirklich einmalig ist. Es ist genügend Platz für Getränkekisten und Arztkoffer, aber auch mindestens 5 Spieler finden Platz auf der Bank, die mit einer Rückenlehne glänzt. Auch Kleiderharken lassen sich an der Innenwand finden um bei widrigen Wetterbedingungen Jacken oder ähnliches aufzuhängen. Der Boden ist gut mit Gehwegplatten gelegt und man hat zusätzlich noch die Möglichkeit einige diverse Kleinigkeiten abzulegen, da noch einige Freiflächen zu Verfügung stehen. So gibt es folgende Endbewertung:

Standort: 4 von 5                     Eindruck: 4 von 5

Geräumigkeit: 4,5 von 5        Sicht: 5 von 5

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